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Harzer mischen munter mit

Mitteldeutsche Zeitung, Leserbriefe, 06.07.2013

Der 1. Harz-Cup der blinden und sehbehinderten Showdown-Sportler der TSG GutsMuths fand in der Neustädter Grundschule in Quedlinburg statt.

Eingeladen waren Sportler aus Berlin und Bremen. Aus diesen beiden Städten kamen auch die vier Schiedsrichter, die die insgesamt 42 Spiele leiteten. Es wurde an zwei Showdown-platten gespielt. Die insgesamt zwölf Spieler wurden in drei Vorrundengruppen ausgelost. Es gab sehr viele rasante und spannende Spiele und einige Besucher fühlten sich auch angezogen von dem Lärm, den die Spielbälle beim Anschlagen an die Bande der Spieltische machten. Die favorisierten Berliner um die dreifache deutsche Meisterin Antje Samoray konnten sich am Ende auch durchsetzen. Antje belegte den ersten Platz vor den ebenfalls aus Berlin kommenden Benjamin Neue und Thomas Giese. Alle drei haben auch schon bei internationalen Turnieren einiges an Erfahrungen sammeln können. Die Sportler der TSG GutsMuths Lutz Egeling, Carsten Hesse, Roland und Matthias Brandt belegten die Plätze vier, sieben, zehn und elf und waren bei ihrem ersten heimatlichen Turnier nicht unzufrieden, obwohl die ein oder andere bessere Platzierung noch möglich gewesen wäre. Vielleicht beim nächsten Mal.

Bei allen Helfern und Unterstützern, die uns das Turnier möglich machten, möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal bedanken, besonders bei Schulleiterin Frau Brodmann und Hausmeister Herrn Lohmann von der Neustädter Grundschule. Auch dem TSG-Vorsitzenden Konrad Sutor und Mitarbeiter Thomas Hecht gebührt ein herzliches Dankeschön.

Lutz Egeling, Quedlinburg

 

Quelle:  http://www.mz-web.de/archiv/LESERBRIEFE/HC-07-06-2013-7372014.71-56514941QB.htm

 

Showdown
Western als Vorbild für heiße Tisch-Duelle

SHOWDOWN Eine junge Sportart im Landkreis sucht weitere Unterstützung.
VON FRANK RUPRECHT, 07.07.11, 17:08h, aktualisiert 07.07.11, 18:53h


QUEDLINBURG/MZ. Der Tag der Behinderten im Landkreis ist vorbei. Doch was geschieht danach? Der Sehbehinderte Lutz Egeling und Carsten Hesse, blind, sind zwei noch junge Männer, die sich mit dieser Situation nicht so einfach abgeben. Sie suchten und fanden - Betätigungsmöglichkeiten im sportlichen Sinne. Showdown heißt ihre Erfüllung. Showdown (deutsch: Abrechnung oder Endkampf) ist eigentlich eine abschließende, entscheidende Auseinandersetzung zwischen zwei oder mehreren verfeindeten Kontrahenten - insbesondere im Film. Der Showdown bildet den dramaturgischen Höhepunkt der Handlung und ist meist besonders spannungsvoll und effektreich inszeniert. Als klassische Showdowns gelten die mit Revolvern ausgetragenen Duelle im Western.
Aber bei diesem Showdown handelt es sich um ein Tischspiel als Duell auf einer 3,60 Meter langen, mit einer 14 Zentimeter Bande versehenen Platte, bei dem sich zwei Kontrahenten gegenüberstehen. Einen flachen, etwa 25 Zentimeter langen Holzschläger in der Hand, versucht jeder, dem anderen einen Ball in dessen Tor unterzubringen. Damit nur rollend bewegt wird, befindet sich in der Mitte der Platte ein Brett, dass die Bälle nur unterhalb passieren lässt. Die Bälle mit sechs Zentimeter Durchmesser sind einem Floor- oder Tennisball vergleichbar und geben durch innen liegende Metallstifte Geräusche von sich, an denen sich der Spieler orientiert. Regelkonforme Handschuhe zum Schutz sollten getragen werden, weil die Handknöchel ja nicht aus Eisen sind.
Diese Beschreibung vor sich, machte sich Lutz Egeling auf, um Erfahrungen zu sammeln. Auch wenn er bei seinem ersten Turnier, den deutschen Meisterschaften in Rheinsberg bei Berlin, quasi ohne Vorbereitung, nur im letzten Drittel des Turnierfeldes einkam - dieses Spiel beschäftigt ihn und seinen Freund Carsten seither.
Was muss ich unternehmen, um in meiner Heimatstadt Quedlinburg Showdown ausüben zu können? Er ist selbst Mann der Tat. Verbündete fand er bei Detlef Springer vom Heureka Bildungswerk, der ihm eine Platte nachbaute, und bei der TSG GutsMuths 1860 Quedlinburg. "Als Lutz und Carsten das erste Mal bei mir vorsprachen, war ich einfach von ihrem Mut, etwas Neues aufzubauen, und ihrem Enthusiasmus begeistert. Es sind sehr sympathische junge Menschen mit großer Ausstrahlung. Keine Frage, hier musste geholfen werden", erinnert sich Vereinschef Konrad Sutor. Heute sind beide Mitglied der TSG und finden die Unterstützung, die sie vor Ort brauchen, sowohl in der Logistik als auch auf finanzieller Ebene. Inzwischen haben sie eine Trainingszeit in der Alten Kleersturnhalle in der Weyhestraße und sind fleißig am üben.
Die Sportart ist bereits bei den Paralympics gelistet, aber in Deutschland fast unbekannt. Das soll sich ändern: Am Sonnabend, 9. Juli, veranstalten sie eine Demonstration ihrer neuen Sportart in der Alten Kleersturnhalle von 11 bis 13 Uhr. Dazu wird Besuch vom Projektleiter Torsten Resa aus Berlin erwartet, der im Auftrag des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes die Quedlinburger unterstützen möchte. Er prüft die Bedingungen und das Engagement.
Zwei Spieler, wie bisher, dürften dafür wohl nicht reichen. Herzlich willkommen sind deshalb Mitspieler, die das Ganze vor Ort ausprobieren wollen. Doch Lutz und Carsten wünschen sich auch die Bereitschaft eines Menschen, der die Showdown-Spieler anleitet, trainiert, mit ihnen zu Turnieren fährt. "Das wäre für uns ganz wichtig. Er muss Tischball bisher nicht selbst gespielt haben, aber sein Vorteil des Sehens wird uns eine große Hilfe sein. Alter und Geschlecht spielen dabei keine Rolle", bittet Lutz um Hilfe. Schüler der Integrativen Grundschule Kleers Quedlinburg probierten sich am Tag der Behinderung in diesem Spiel aus und stellten schnell fest, wie sehr besonders der Gehörsinn gefordert ist und wie durch die hohe Konzentration eine Gesamtkörperbelastung entsteht. Mit einer Augenklappe versehen spürten sie bald, dass Showdown auch zur Integration bzw. Inklusion beiträgt. Bleibt zu hoffen, dass sich viele dieser interessanten Sportart anschließen.

 

 

Quelle: mz-web.de

Mitteldeutsche Zeitung, 07.07.2011

 

Showdown
Noch fehlt ein Coach

SHOWDOWN Erste Vorführung stößt bei etlichen Besuchern auf reges Interesse. Ein rasantes Spiel ohne jegliche Altersbeschränkung. Training ist immer Dienstag.
VON MAIKE KÖNIG, 10.07.11, 16:52h, aktualisiert 10.07.11, 21:27h


QUEDLINBURG/MZ. Ein kräftiger Schlag mit dem kellenähnlichen Schläger und der gelbe Ball scheppert über die Spielfläche, tickt kurz an die Bande und verschwindet dann im Auffangbeutel. "Tor", verkündet Torsten Resa, vom Deutschen Blinden und Sehbehindertenverband (DBSV), der als Schiedsrichter fungiert. Er fischt den Ball aus dem Netz und übergibt ihn Jürgen Kaufmann, der das klappernde Spielgerät erneut auf die Platte befördert.
Showdown, oder zu deutsch Tischball, heißt die noch weitestgehend unbekannte Sportart für Blinde und Sehbehinderte, die in der alten Kleersturnhalle vorgestellt wurde. Lutz Egeling und Carsten Hesse von der TSG GutsMuths Quedlinburg sind seit einigen Monaten begeisterte Showdown-Spieler und hatten eingeladen, um Mitstreiter für ihre Sportart zu finden. Und die Vorführung stieß auf reges Interesse.
Eine ganze Gruppe Neugieriger vom Sehschwachen und Blindenzentrum Thale war angereist, um sich die Vorzüge der neuen Sportart erklären zu lassen. "Es ist ein sehr rasantes Spiel", versucht Lutz Egeling seine Begeisterung für Showdown zu beschreiben. Außerdem spiele das Alter keine Rolle, es könne wirklich jeder mitspielen. Und damit meint er auch Sehende, die gerade beim Training unersetzlich wären, um Hinweise und Tipps geben zu können. "Um absolute Chancengleichheit herzustellen, tragen alle Sehenden oder Menschen mit Sehbehinderung eine schwarze Augenmaske", erklärt der Showdownspieler. Daher könnten sich die Spieler untereinander schlecht selbst korrigieren.
Die Masken erlauben es Sehenden aber auch, sich einmal in die Lage eines Blinden zu versetzen. Diese Chance nutze auch die Thalenserin Karin Grande, die ihren Mann begleitet hatte. "Es ist sehr interessant, aber auch wirklich schwierig für mich", meint sie lachend, nachdem sie mit dem Schläger einige Male vergeblich nach dem Ball getastet hatte. Dieser ist mit Metallstäben gefüllt, die den Spielern seine Laufbahn verrät. "Meine Ohren sind da wohl noch nicht geschult genug", muss Karin Grande feststellen.
Besser ergeht es da Jürgen Kaufmann, dem Vorsitzenden des Thalenser Vereins, der mit wachsender Begeisterung den Ball in Richtung seines Kontrahenten am anderen Ende der Platte schlägt. "Es braucht ein wenig Übung, aber generell gefällt es mir gut", meint er. Allein die vielen Nebengeräusche würden die Ortung des Balls erschweren. Das bestätigt auch Torsten Resa, der im Auftrag des DBSV durch Deutschland tourt, um die ursprünglich aus Kanada stammende Sportart auch hier weiter bekannt zu machen.
"Showdown wird mittlerweile weltweit gespielt", erklärt er und ergänzt, man bemühe sich, die Sportart zu einer paralympischen Disziplin zu machen. Doch auch Spieler mit weniger professionellen Ambitionen kommen beim Tischball auf ihre Kosten. "Mit gefällt besonders, dass man seine Emotionen oder auch Aggressionen einfach mal raus lassen kann", sagt Carsten Hesse. Außerdem sei er froh, dass es nun endlich mal etwas in der Region gebe, erzählt der Showdownspieler, der auch einmal die Woche nach Halle fährt, um dort Torball zu spielen. Umso mehr freute er sich über das rege Interesse am Tischball in Quedlinburg. Auch Konrad Sutor, Vorsitzender der TSG GutsMuths, der sich von Torsten Resa in das Regelwerk einweihen ließ, hofft, dass einige der Thalenser in Zukunft zum Training kommen werden. "Das wäre wirklich wünschenswert", meint Sutor, der auch unter den Quedlinburger Sehbehinderten weiter für den Sport werben möchte. Bislang fehlt jedoch immer noch ein Trainer, der die Sportler auch zu den Turnieren begleiten würde. "Wer Lust hat uns zu unterstützen, kann gern vorbeikommen", meint Lutz Egeling bevor er sich mit seinem Freund Carsten ein weiteres Match an der Platte liefert. Trainiert wird immer dienstags von 17.30 bis 19.00 Uhr in der Alten Kleersturnhalle.

 

 

Quelle: mz-web.de

Mitteldeutsche Zeitung, 11.07.2011

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